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Kunst von Frauen in der Wissenschaft

29.10.2021 / Forscherinnen sind oft weniger sichtbar als ihre männlichen Kollegen. Die UNESCO-Ausstellung „Creative Resilience“ gibt Frauen aus den Naturwissenschaften und ihren Erfahrungen während der Pandemie eine Stimme – eine von ihnen arbeitet als Postdoc in der AG Hübner am MDC: Dr. Eleonora Adami.

Pandemic Surrealism, 2020, Collage, stellt eine surreale Neuinterpretation der Pandemie dar: Das Coronavirus ist als Aura hinter Florence Nightingale (1820-1910) zu sehen. Bild: Dr. Eleonora Adami (Hübner Lab), MDC CC BY-SA 3.0 IGO
Pandemic Surrealism, 2020, Collage, stellt eine surreale Neuinterpretation der Pandemie dar: Das Coronavirus ist als Aura hinter Florence Nightingale (1820-1910) zu sehen. Bild: Dr. Eleonora Adami (Hübner Lab), MDC CC BY-SA 3.0 IGO

Laut der UNESCO liegt der Frauenanteil in der Forschung weltweit nur bei 30 Prozent. „In vielen Bereichen ist die Gleichstellung der Geschlechter noch nicht abgeschlossen – diese Entwicklung wurde durch die COVID-19-Pandemie behindert und erschwert“, sagt UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay. In der Ausstellung „Creative Resilience“ zeigt die UNESCO Kunst von 54 Wissenschaftlerinnen aus der ganzen Welt.

Die Kunstwerke basieren auf den Erfahrungen von Frauen während der Pandemie. Neurowissenschaftlerinnen, Ärztinnen, Krankenschwestern oder Medizinstudentinnen haben ihre künstlerischen Talente mit ihrem Fachwissen in Wissenschaft, Gesundheit, Wissenschaftskommunikation und Technologie kombiniert. Das Ergebnis zeigt die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gesellschaft. Einige Künstlerinnen verwandelten wissenschaftliche Instrumente in Kunstwerke oder nutzten Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Häkeln oder Film, um ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen.

Nightingale war eine Ikone

Eine der Wissenschaftlerinnen ist Dr. Eleonora Adami, sie reichte eine digitale Collage für die Ausstellung ein. Die Molekularbiologin arbeitet als Postdoktorandin am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). In der Arbeitsgruppe von Professor Norbert Hübner ist sie auf die Einzelzellsequenzierung von menschlichen Herzzellen spezialisiert.

Adami porträtiert Florence Nightingale (1820-1910) vor einer Grafik des Coronavirus. Für Adami ist ihre surreale Neuinterpretation der Pandemie eine Hommage an alle Frauen in der Wissenschaft und im Gesundheitswesen. Nightingale legte den Grundstein für die professionelle Krankenpflege und war eine Pionierin des Informationsdesigns. „Deshalb ist sie eine Ikone in der Medizin“, sagt Adami. „Mit ihren Visualisierungstechniken hat sie der britischen Regierung epidemiologische Daten erklärt – ganz ähnlich wie viele Forschende während der Pandemie im Dialog mit Politikerinnen, Politikern und der breiten Öffentlichkeit.“ Nightingale habe verstanden, dass eine klare Kommunikation entscheidend dafür ist, dass wirksame Maßnahmen ergriffen werden können, fügt Adami hinzu.

Die im Katalog präsentierten Kunstwerke wurden aus über 200 Einsendungen ausgewählt. Zu sehen sind sie bei einem virtuellen Rundgang oder in der Ausstellung vom 28. Oktober bis 1. Dezember 2021 im UNESCO-Hauptquartier in Paris.

Weiterführende Informationen

Katalog der Kunstwerke (Adamis Beitrag auf Seite 127)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de

Quelle: Pressemitteilung MDC
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