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Präzisionsmedizin für den einzelnen Patienten könnte bald zum Behandlungsalltag gehören

27.01.2023 / Berliner Wissenschaftler testen für Onkologen und Patienten, welche Krebsmedikamente bei einem individuellen Tumor voraussichtlich wirken werden. Vor Therapiebeginn, ohne Nebenwirkungen für den Patienten und ohne Tierversuche.

©ASC Oncology, 2021
©ASC Oncology, 2021

Nachdem COVID-19 lange Zeit als Gesundheitsthema dominierte, rückt der Weltkrebstag am 4. Februar Krebs und die vielen unterschiedlichen Gesichter dieser individuellen Erkrankung in den Fokus der Öffentlichkeit. Das diesjährige Motto „Versorgungslücken schließen“ macht dabei deutlich, dass noch zahlreiche Herausforderungen in der optimalen Behandlung dieser komplexen Erkrankung vor uns liegen. 

Vor Behandlungsbeginn wissen, welche Krebstherapie für den individuellen Patienten effektiv ist 

Einer der zentralen Herausforderungen begegnen die Wissenschaftler der Berliner Firma ASC Oncology auf dem Gesundheitscampus in Berlin-Buch: Bei rund der Hälfte aller Krebspatienten versagt die verschriebene Chemotherapie. Trotz Behandlungsleitlinien wissen heutzutage weder Arzt noch Patient, ob ein Krebsmedikament bei einem individuellen Tumor auch wirklich wirksam sein wird. Denn jeder Patient reagiert bei einer Chemotherapie anders; wie lässt sich jedoch erst nach Wochen und Monaten während der Therapie feststellen. 

Das durch den Krebsforscher Dr. Christian Regenbrecht mitentwickelte Reverse Clinical Engineering®-Testverfahren füllt diese Versorgungslücke und untersucht im Labor, ob ein Medikament effektiv wirkt oder nicht. Wie bei einem Testlauf werden im Labor Kopien des Patiententumors mit Krebsmedikamenten behandelt, um so verschiedene Behandlungsoptionen außerhalb des Körpers auszuprobieren. Der behandelnde Onkologe und der Patient wissen dann vor der tatsächlichen medikamentösen Therapie, ob und wenn ja welches Medikament bei dem einzelnen Patienten wahrscheinlich wirken oder nicht wirken wird. 

Funktionsweise des Reverse Clinical Engineering®-Testverfahrens 

Benötigt wird für das Testverfahren eine frische Gewebeprobe des Patiententumors, welche meist während einer Tumoroperation oder Biopsie entnommen wird. Aus dieser züchten die Wissenschaftler im Labor 3D-Kopien des Patiententumors, sogenannte Organoide, an denen die verschiedenen Medikamente getestet werden. 

Die vom Patienten abgeleitete 3D-Mikrotumore bestehen aus Zellclustern und behalten die komplexe Architektur des Ursprungstumors bei. Eine Testung aller infrage kommender Therapieansätze dauert vier bis sechs Wochen – abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit der Mikrotumore, welche sich u.a. aus der Aggressivität des Tumors ergibt. Auf Grundlage dieser Daten zur Chemosensitivität kann ASC Oncology auf wissenschaftlicher Basis mögliche wirksame Medikamente sowie Resistenzen mit hoher Treffsicherheit voraussagen. 

 

Quelle: Pressemitteilung ASC Oncology GmbH
Präzisionsmedizin für den einzelnen Patienten könnte bald zum Behandlungsalltag gehören

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